Haltung draußen...

Unsere Rinder (derzeit sind es knapp 20 Mutterkühe mit Nachzucht und einem Deckbullen) leben etwa von Mai bis November auf weitläufigen Weiden. Die Kälber werden im Zeitraum von Februar bis April im Stall geboren. Dies hat vor allem den Vorteil der besseren Tierkontrolle, also dass wir im Notfall in den Geburtsvorgang eingreifen können und jeder kalbenden Kuh mit ihrem Neugeborenen eine optimale Umgebung vereinzelt oder in einer passenden Kleingruppe bieten können. Dies ist besonders für erstkalbende Rinder wichtig.

Ein weiterer Grund, die Rinder im Stall abkalben zu lassen ist der Wolf. In unmittelbarer Umgebung sind mehrere Rudel und Einzeltiere angesiedelt und wir versuchen, das Risiko eines Angriffs so zu minimieren. Da die Wölfe häufig durch den Geburtsgeruch angelockt werden und die Neugeborenen keine Chance zur Flucht haben, lassen wir die Kälber erst ab einem Alter von ein bis zwei Monaten auf die Weide.

... und drinnen

Der Stall mit der Grundfläche von 60 x 12 m mit flexiblen Abtrennmöglichkeiten bietet sehr großzügigen Platz für alle Tiere. Da jedes Tier ausreichend Fressplatz zur Verfügung hat, ist auch die Behornung einiger Kühe kein Problem.

Selbstverständlich ist der gesamte Bereich mit Stroh eingestreut. Da eine Längsseite im oberen Drittel komplett offen ist, sind die Tiere auch über den Winter mit dem Außenklima in Kontakt, was ihrem Immunsystem zugute kommt. Rinder vertragen übrigens Kälte besser als Hitze.

Die Aufzuchttiere leben vom Absetzen im Herbst an nach Geschlechtern getrennt ebenfalls im eingestreuten, luftigen Stall und gehen im Frühjahr gemeinsam auf die Weide.

Den Kälbchen steht ein geräumiger Kälberschlupf mit Heu- und Silageangebot sowie einem Kraftfutterautomaten zur Selbstbedienung zur Verfügung.

Die Absetzer haben einen eigenen Bereich, wo sie nach Geschlechtern getrennt aufgezogen werden.

Unsere Rinder werden derzeit alle im Natursprung gedeckt. Deckbulle Benno lebt ganzjährig mit der Mutterkuhherde und hat seine Vorzüge schon super weitervererbt. Wir freuen uns auf eine weitere Generation seiner Nachkommen!

Interessierte Züchter sind willkommen, ihn und seine Nachzucht anzuschauen! Benno steht ab Spätsommer evtl. zum Verkauf, da wir ihn nach der nächsten Deckperiode nicht weiter einsetzen können. Informationen zum Pedigree sind unter Zucht & Verkaufstiere zu finden.

Fütterung

Während der Weidesaison fressen unsere Tiere natürlich am liebsten draußen das frische Grün. Es stehen ihnen insgesamt 45 ha Grünland und Ackergras-Ansaaten zur Verfügung, wobei die Flächen als Mähweiden über das Jahr im Wechsel genutzt werden. Im Stall  füttern wir Heu, Grassilage und Luzernesilage, wie auch draußen, wenn die Futtersituation dies verlangt. Vor allem die eiweißreiche Luzerne dient den Rindern als wichtiger Nährstofflieferant und ist im Herbst ein gerne gefressenes Zufutter. Luzerne hat sowohl in Reinkultur als auch im Gemenge als stickstoffbindende Leguminose einen äußerst positiven Effekt auf unsere hier teilweise sehr mageren Sandböden.

Neben dem Grundfutter füttern wir den Jungtieren und zur Endmast eine Getreidemischung aus eigenem Anbau zu und es stehen ständig Mineralstoffe und Salze in Form von Lecksteinen zur Verfügung.

Wir verzichten auf gentechnisch veränderte Futtermittel!


Gesundheit

Durch Weidegang und Außenklimastall und die damit verbundenen Umweltreize haben unsere Tiere von vornherein ein gutes Immunsystem. Sollte doch einmal etwas sein, ist unser Tierarzt schnell vor Ort.

 Eine prophylaktische Gabe von Medikamenten ist für uns tabu. Einzig die Wurmkur zur Bekämpfung von Endoparasiten wird regelmäßig durchgeführt.

Weiterhin impfen wir unsere Kälber gegen Trichophytie (Kälberflechte), eine hoch ansteckende Pilzinfektion der Haut.

Einmal jährlich wird der Bestand obligatorisch anhand einer Stichprobe auf meldepflichtige Seuchen untersucht. Hierzu wird eine Blutprobe aus der Schwanzwurzel genommen. Wir nutzen diese Gelegenheit, um die Mutterkühe auf ihren Trächtigkeitsstatus zu untersuchen und die Wurmkur zu verabreichen. Neugeborene Kälber werden übrigens anhand einer Stanzprobe aus dem Ohrgewebe, welche bei Einziehen der Ohrmarken gewonnen wird, gleich untersucht und erhalten ihren Seuchen-Freiheitsstatus.

Die Klauenpflege, sozusagen die Pediküre der Kuh, lassen wir nach Bedarf von einem Fachmann durchführen. In der Regel ist dies nur bei Einzeltieren nötig, da sich die Klauen beim Weidegang auf den hiesigen Sandböden gut abnutzen.